Keine gerichtliche Überprüfung der Mitbestimmungsvereinbarung bei der Zalando SE auf Antrag von ver.di

Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg hat den Antrag der Ver­ein­ten Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft ver.di auf Fest­stel­lung der Unwirk­sam­keit der Mit­be­stim­mungs­ver­ein­ba­rung bei der Zalan­do SE für unzu­läs­sig gehal­ten und damit die Ent­schei­dung des Arbeits­ge­richts Ber­lin (Pres­se­mit­tei­lung Nr. 28/16 vom 04.07.2016) bestätigt.

Eine Gesell­schaft euro­päi­schen Rechts (Socie­tas Euro­paea – SE) wird aus­ge­hend von bereits bestehen­den Gesell­schaf­ten gegrün­det. Hier­bei ist nach dem SE-Betei­li­gungs­ge­setz* eine Betei­li­gungs­ver­ein­ba­rung zur wei­te­ren Rege­lung der Mit­be­stim­mung zu tref­fen. Die­se wird für die Arbeit­neh­mer von einem „Beson­de­ren Ver­hand­lungs­gre­mi­um“ ver­han­delt, das sich aus Ver­tre­tern der Arbeit­neh­mer­schaft zusam­men­setzt. Nach Abschluss einer Ver­ein­ba­rung löst sich das Ver­hand­lungs­gre­mi­um auf.

Bei der Zalan­do SE wur­de mit einem sol­chen Beson­de­ren Ver­hand­lungs­gre­mi­um eine Mit­be­stim­mungs­ver­ein­ba­rung getrof­fen. Die Gewerk­schaft ver.di hat gel­tend gemacht, die­se Mit­be­stim­mungs­ver­ein­ba­rung sei unwirk­sam, weil ver.di ent­ge­gen den gesetz­li­chen Vor­ga­ben zur Zusam­men­set­zung des Beson­de­ren Ver­hand­lungs­gre­mi­ums kei­ne Ver­tre­ter in die­ses Gre­mi­um habe ent­sen­den kön­nen. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg hat die­sen Antrag für unzu­läs­sig gehal­ten, weil zwi­schen der Zalan­do SE und ver.di kein fort­be­stehen­des Rechts­ver­hält­nis bestehe, wie dies für gericht­li­che Fest­stel­lun­gen zum Ver­hält­nis der Betei­lig­ten erfor­der­lich sei. Für den wei­te­ren Antrag, das Ver­fah­ren zur Ver­hand­lung einer Mit­be­stim­mungs­ver­ein­ba­rung erneut durch­zu­füh­ren, sei­en die Arbeits­ge­rich­te nicht zuständig.

Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Rechts­be­schwer­de an das Bun­des­ar­beits­ge­richt nicht zugelassen.

Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg, Beschluss vom 10.02.2017, Akten­zei­chen 6 TaBV 1585/16

 

Quel­le: Pres­se­mit­tei­lung Nr. 06/17 vom 13.03.2017 des Lan­des­ar­beits­ge­richt Berlin-Brandenburg

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